Film im Forum

Kino im Begleitprogramm unserer Ausstellungen

Kinotransparent

Termine

Mittwoch

21.9.2022

18.30 Uhr

Kosten: 9 € / erm. 6 €

film im Forum Im Rahmen der Ausstellung
»Der neue SIMPLICISSIMUS. Satire für die Bonner Republik«

Das Mädchen Rosemarie

Begrenzte Teilnehmerzahl!
Reservierung unter Tel. 0221 / 227-2602
oder museum@kollwitz.de

Sozialkritischer Spielfilm | D 1958 | 101 min. | Regie: Rolf Thiele | mit Nadja Tiller, Peter van Eyck, Carl Raddatz, Gert Fröbe, Mario Adorf u.a. | Roxy Film

1957 wurde in Frankfurt am Main die stadtbekannte ›Lebedame‹ Rosemarie Nitribitt ermordet. Zu ihren Kunden hatten angeblich auch prominente Industrielle gehört. Der Fall schlug hohe Wellen, blieb aber ungeklärt. Der Journalist Erich Kuby verarbeitete den Stoff zu einem Drehbuchentwurf, der einen der umstrittensten und erfolgreichsten Filme der 50er Jahre inspirierte.
Sorgfältig inszeniert, von satirischen Songs über Wirtschaftswunder und Remilitarisierung begleitet, glossiert der Film in einer Mischung aus Persiflage, Kabarett und Moritat die Doppelmoral der bundesdeutschen Gesellschaft der Wiederaufbauzeit.

Einführung: Dr. Uwe Westfehling

Abb.: Kinotransparent Das Mädchen Rosemarie, Bundesrepublik Deutschland, 1959, Stiftung Haus der Geschichte; EB-Nr. 2007/08/0350, Foto: Jensch, Michael. Quelle: https://www.hdg.de/lemo/bestand/objekt/kunst-kinotransparent-das-maedchen-rosemarie.html

Archiv

Mittwoch

6.4.2022

18.30 Uhr


film im Forum Im Rahmen der Ausstellung
»Kollwitz Kontext. Das Werk hinter den Meisterwerken«

Kollwitz - Ein Leben in Leidenschaft


D 2017 | 52 min. | Regie: Henrike Sandner und Yury Winterberg | Drehbuch: Sonya Winterberg | Eine Produktion von LOOKS in Koproduktion mit rbb in Zusammenarbeit mit ARTE.

Die Grafikerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz (1867-1945) gilt als bedeutendste deutsche Künstlerin aller Zeiten. Ihr Werk ist in den USA, in Russland und auch China bekannt. Die großen Museen in aller Welt zeigen ihre Arbeiten, und Sammler zahlen auf Kunstauktionen hohe Preise. Ihr Mahnmal »Trauernde Eltern« auf dem Soldatenfriedhof im belgischen Vladslo gilt als die bedeutendste Grabplastik des 20. Jahrhunderts. Die Botschaft ihres bekanntesten Plakats »Nie wieder Krieg!« ist heute aktueller denn je.

»Die Kollwitz« war eine der ersten Frauen, die in München Kunst studieren durften, und sie wurde schon im deutschen Kaiserreich zu einer anerkannten Künstlerin. Lebensfroh, neugierig und engagiert mischte sich Käthe schon als junge Frau auch als eine politisch starke Stimme in ihre Zeit ein. Kein Werk ohne Botschaft. Schicksalsschläge, wie der Verlust ihres Sohnes Peter im Ersten Weltkrieg, erschütterten ihr Leben. Themen wie Trauer, Verlust, Armut, Hunger oder Krieg beschäftigen sie nun noch stärker.

Doch wie viel weiß man wirklich über Käthe Kollwitz? Wer war diese Frau hinter den Kunstwerken, die einen noch immer so ergreifen? In unzähligen Porträts blickt sie uns an. Und man hofft in dieser ständigen Selbstbefragung der Künstlerin eine Antwort zu finden auf die Frage, wer sie wirklich war.

Der Dokumentarfilm Kollwitz - Ein Leben in Leidenschaft, erschienen zum 150. Geburtstag der Künstlerin im Jahr 2017, begibt sich auf Spurensuche nach einer der charismatischsten Frauenpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts - auf Spurensuche in einem Leben, dass vor allem geprägt war von unbändiger, nie nachlassender Leidenschaft. Zu Wort kommen Kollwitz-Experten ebenso wie Wegbegleiter und Nachfahren, unter anderem die Enkelinnen, die ihre Großmutter während der letzten Tage in Moritzburg begleitet hatten.

Donnerstag

18.11.2021

18.30 Uhr


im Rahmen der Sonderausstellung
»Maria Lassnig. Die Sammlung Klewan«

»To veil or reveil my face«
Maria Lassnig. Filme


Mit einer Einführung von Lilian Haberer
Als Malerin ist Maria Lassnig (1919–2014) heute international hoch angesehen. Weniger bekannt sind ihre Animationsfilme, die größtenteils in ihrer New Yorker Zeit 1968 bis 1980 entstanden, als sie dort Bewegtbild an der School of Visual Arts studierte. Sie wurde Teil der Women Artist Filmmakers, Inc., WAF, einer feministischen Künstlerinnengruppe, die sich bei der Produktion und in der Ausstellungstätigkeit ihrer experimentellen Filmpraxis gegenseitig unterstützten.

Die Kurzfilme dokumentieren Lassnigs Lust am Experimentieren mit verschiedenen zeichnerischen und malerischen Mitteln, vom Aquarell bis zur Schablonenspritztechnik. Dabei interessiert sie die beständige Transformation des filmischen Bildes, mit Animation, Stop und Slow Motion, aber auch performative und experimentelle Bilder des (weiblichen) Körpers mit Spiegeleffekten, Close-Ups und Bluescreentechnik. Die Frage der Selbst- und Fremdwahrnehmung, der Rollenbilder in der Kommunikation und das Körperbewusstsein wird bei ihr humoristisch kommentiert und kritisiert.

Lilian Haberer stellt eine Auswahl ihrer experimentellen Filme im Käthe Kollwitz Museum Köln vor: von der frühen Bewegtbild-Arbeit »Selfportrait« von 1971, bei dem sie ihre Rolle in der Gesellschaft mit der Veränderung des Gesichts in Verbindung bringt (»To veil or reveil my face«) bis hin zur schwarzhumorigen »Maria Lassnig Kantate« aus dem Jahr 1992. Auch hier probiert die zum Entstehungszeitpunkt 73-jährige Künstlerin etwas Neues: In Kostümen, die einen ironischen Kommentar zu verschiedenen Lebensphasen darstellen, steht sie in den Landschaften ihrer eigenen Bilder und erzählt singend ihre Lebensgeschichte in 14 Strophen: Vom Kindbett, in das die Tränen ihrer Mutter fallen, bis ins Alter. Sie bezieht ihre Stationen und Reisen mit ein und gibt ihr letztes Farewell als Boticelli-Venus vor psychedelischem Hintergrund der Kunst, die sie sowohl hungrig als auch satt gemacht habe.

Zur Person: Prof. Dr. Lilian Haberer ist Professorin für Kunstwissenschaft mit erweitertem Materialbegriff an der Kölner Kunsthochschule für Medien.

Mittwoch

13.10.2021

18.30 Uhr


im Rahmen der Sonderausstellung
»Maria Lassnig. Die Sammlung Klewan«

Du oder ich. Maria Lassnig


D 2015 | 44 min. | Dokumentation | Regie: Jacqueline Kaess-Farquet | Produktion: Independent Artfilms

Maria Lassnig (1919–2014) gehört zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart. Die unbändige Energie ihrer Bilder bewegt die Kunstwelt. Im Zentrum ihrer Malerei steht der Körper, dessen Empfindungen sie schonungslos erforscht. Sie malt nicht, was sie sieht, sondern was ihr Körper fühlt.

Der kurz nach dem Tod der Künstlerin veröffentlichte Dokumentarfilm »Du oder ich« umfasst einen Zeitraum von 20 Jahren und trifft Maria Lassnig an verschiedenen Orten – in ihren Ateliers, bei der Arbeit mit Modellen oder bei ihren Ausstellungen in Zürich, Wien, München und New York. Die Künstlerin lässt die Zuschauer:innen an sehr persönlichen Wahrnehmungen teilhaben, auch an Selbstzweifeln. Weggefährten wie Arnulf Rainer, die Lassnig gut kannten, kommen ebenso zu Wort wie Kurator*innen und ehemaligen Student*innen, die von Maria Lassnigs ansteckender Begeisterungsfähigkeit berichten.

Mittwoch

28.7.2021

18.30 Uhr


Stummfilm mit LiveMusik im Rahmen der Sonderausstellung
»Friedrich seidenstücker - leben in der Stadt«

Berlin, die Symphonie einer Großstadt


D 1927 | 65 min. | S/W-Experimentalfilm | Regie: Walther Ruttmann | Produktion: Fox Europa Produktion | Restaurierte Fassung

Als Klassiker der Filmgeschichte zählt der 1927 entstandene Schwarz/Weiß-Experimentalfilm »Berlin – Die Symphonie einer Großstadt« zu den wichtigsten Bewegtbild-Projekten der deutschen Filmgeschichte. Das Meisterwerk von Walther Ruttmann zeigt in schnell aufeinanderfolgenden Schnitten einen Tag im Leben der Hauptstadt – sinfonisch komponiert im Rhythmus ihrer Tageszeiten: von den leeren Straßen am Morgen zur Hektik des Mittags und den Vergnügungen des Abends. Ruttmann präsentiert Mensch und Stadt als Organismus. Seine Akteure sind Arbeiter, Angestellte und Schulkinder, Kommerzienräte, Mannequins und Bettler. Er zeigt Autos, Straßenbahnen und den Jahrmarkt, den Schlachthof, den Wannsee und den Zoo. Ein atemberaubendes Filmkunstwerk über Liebe, Tod und Leben in der Stadt.

Einführung und Live-Musik: Scott Roller, Cello / Elektronik
Scott Roller, geb. *1959 in Texas / USA, lebt seit 1983 in Deutschland. Seit 1990 ist er sowohl solistisch als auch mit namhaften Formationen als Interpret, Improvisator und Komponist tätig, u.a. mit dem Ensemble Musikfabrik NRW, dem Ensemble Modern und dem Helios Streichquartett. Eine besondere Rolle in seinem Schaffen nimmt die musikalische Auseinandersetzung mit Film, Tanz, bildender Kunst, multimedialem Theater und Literatur ein, häufig in Verbindung mit elektroakustischen Mitteln. Scott Roller ist Gründer und Leiter von Open_Music e.V., einer 2005 ins Leben gerufenen, gemeinnützigen Organisation, die vielfach als Plattform für Improvisationsarbeit ausgezeichnet wurde. www.openmusic.de

Mittwoch

20.11.2019

18.30 Uhr

StummFilm mit Livemusik IM RAHMEN DER SONDERAUSSTELLUNG
»Berliner realismus«

Mutter Krausen's Fahrt ins Glück


Stummfilm nach Erzählungen und Skizzen Heinrich Zilles
D 1929 | Produzent: Willi Münzenberg | Regie: Piel Jutzi | Drehbuch: Willy Döll, Johannes Fethke, Otto Nagel

1929, ganz am Ende der Stummfilmzeit, erlebte der soziale Realismus des Weimarer Kinos einen seiner großen Höhepunkte: »Mutter Krausen‘s Fahrt ins Glück« gilt zugleich als einer der wenigen geglückten Versuche, das Berliner Arbeitermilieu in Wedding getreu den damals populären Darstellungen von Heinrich Zille und Käthe Kollwitz wiederzugeben.
Die tragische Geschichte der Zeitungsausträgerin Mutter Krause und ihrer Familie, die mit einem Kleingangster zusammenleben muss, lobte der Filmkritiker Siegfried Kracauer seinerzeit als »frei von Sentimentalität«:
»Man hat dergleichen öfters in Filmen gesehen, aber gewöhnlich nur als gruselige Staffage für irgendein auserwähltes Schicksal, das in prunkhaften Vorderhäusen happy endigt.«

Einführung und Live-Begleitung am Piano:
Daniel Kothenschulte

Mittwoch

30.10.2019

18.30 Uhr

STUMMFILM MIT LIVEMUSIK IM RAHMEN DER SONDERAUSSTELLUNG
»BERLINER REALISMUS«

Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt?


D 1932 | Prometheus Film | Regie: Slatan Dudow Drehbuch: Bertolt Brecht, Ernst Ottwalt, Slatan Dudow | Musik: Hanns Eisler

Deutlich inspiriert vom sowjetischen Kino entstand mit »Kuhle Wampe« 1932 ein Musterbeispiel für Agitprop und für die Filmkunst der Weimarer Republik. Nach dem Selbstmord ihres Bruders zieht die junge Arbeiterin Anni (Hertha Thiele) in die Zeltkolonie »Kuhle Wampe« vor den Toren Berlins. Sie trennt sich von ihrem Freund, von dem sie schwanger ist, und findet zu einem selbstbestimmten Leben.
Neben den agitativen Montage-Sequenzen des Regisseurs Slatan Dudow und Hanns Eislers mitreißend-moderner Filmmusik schrieben Bertolt Brechts Dialoge Filmgeschichte: »Wer soll denn die Welt verändern«, lässt er in der berühmten Straßenbahnszene einen besser gestellten Fahrgast fragen. »Die, denen sie nicht gefällt«, erhält er von Annis Freundin Gerda selbstbewusst zur Antwort.

Einführung: Daniel Kothenschulte

Adresse

Käthe Kollwitz Museum Köln

Neumarkt 18-24 / Neumarkt Passage

50667 Köln

+49 (0)221 227 2899

+49 (0)221 227 2602

Öffnungszeiten

Di bis So

11 - 18 Uhr

Feiertage

11 - 18 Uhr

Erster Do im Monat

11 - 20 Uhr

Montags

geschlossen

Bitte beachten Sie

Die Ausstellungsräume des Käthe Kollwitz Museum Köln bleiben wegen umfangreicher Baumaßnahmen vorübergehend geschlossen.

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