Kriegszeit

Nachdem ihr jüngerer Sohn Peter zu Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 als Freiwilliger fällt, vollzieht Käthe Kollwitz einen schmerzhaften Wandel hin zum Pazifismus:

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Peter, [...] alle stellten ihr Leben unter die Idee der Vaterlandsliebe. Dasselbe taten die englischen, die russischen, die französischen Jünglinge. Die Folge war [...] die Verarmung Europas am Allerschönsten. Ist also die Jugend in all diesen Ländern betrogen worden?«
Käthe Kollwitz, Tagebücher, 11. Oktober 1916

1918 tritt die Künstlerin Richard Dehmels Aufruf zum letzten Kriegsaufgebot in einem offenen Brief, der im Vorwärts (28.10.) und zwei Tage später auch in der Vossischen Zeitung (30.10.) veröffentlicht wird, entgegen: 

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Es ist genug gestorben! Keiner darf mehr fallen! Ich berufe mich gegen Richard Dehmel auf einen Größeren [Goethe], welcher sagte: ›Saatfrüchte sollen nicht vermahlen werden‹.«
Käthe Kollwitz, Entgegnung zu Richard Dehmels Aufruf,
28. Oktober 1918

Neben ihrer Holzschnitt-Folge »Krieg« entstehen im Umfeld, auch bereits während des Ersten Weltkrieges, Graphiken und Zeichnungen gegen den Krieg. Dies setzt sich nach der Machtergreifung Hitlers, als ein neuer Weltkrieg droht, vor allem auch mit plastischen Werken fort. Da Käthe Kollwitz aber seit 1935 inoffizielles Ausstellungsverbot hat, sind solchen Arbeiten eine Breitenwirkung versagt.

Infolge des Kriegsausbruches greift die Künstlerin erneut das Zitat »Saatfrüchte sollen nicht vermahlen werden« in einer Lithographie auf. Sie soll es 1941 in ihren Tagebüchern als ihr Testament bezeichnen.

Werke

Käthe Kollwitz, Dem Andenken Ludwig Franks, verworfene zweite Fassung, 1914, Kreidelithographie (Umdruck von einer unbekannten Zeichnung auf geripptem Bütten), Kn 131

Käthe Kollwitz, Dem Andenken Ludwig Franks, verworfene zweite Fassung, 1914, Kreidelithographie (Umdruck von einer unbekannten Zeichnung auf geripptem Bütten), Kn 131

Käthe Kollwitz, Selbstbildnis mit dem Sohn Hans,1914-1916, Schwarze Kreide auf Ingres-Bütten, NT 732

Käthe Kollwitz, Selbstbildnis mit dem Sohn Hans, 1914-1916, Schwarze Kreide auf Ingres-Bütten, NT 732

Käthe Kollwitz, Zwei Tote, 1920, Holzschnitt, Kn 158 IV

Käthe Kollwitz, Zwei Tote, 1920, Holzschnitt, Kn 158 IV

Käthe Kollwitz, Fliegerbombe, 1924/1925, Pinsel in Schwarz, NT 960

Käthe Kollwitz, Fliegerbombe, 1924/1925, Pinsel in Schwarz, NT 960

Käthe Kollwitz, Turm der Mütter, 1937/38, Bronze, Seeler 35 II.B.1.

Käthe Kollwitz, Turm der Mütter, 1937/38, Bronze, Seeler 35 II.B.1.

Käthe Kollwitz, Pietà (Mutter mit totem Sohn), 1937-39, Bronze, Seeler 37 II.B.1

Käthe Kollwitz, Pietà (Mutter mit totem Sohn), 1937-39, Bronze, Seeler 37 II.B.1.

Käthe Kollwitz, »Saatfrüchte sollen nicht vermahlen werden«, 1941, Kreidelithographie, Kn 274

Käthe Kollwitz, »Saatfrüchte sollen nicht vermahlen werden«, 1941, Kreidelithographie, Kn 274

Adresse

Käthe Kollwitz Museum Köln

Neumarkt 18-24 / Neumarkt Passage

50667 Köln

+49 (0)221 227 2899

+49 (0)221 227 2602

Öffnungszeiten

Di bis So

11 - 18 Uhr

Feiertage

11 - 18 Uhr

Erster Do im Monat

11 - 20 Uhr

Montags

geschlossen

Bitte beachten Sie

Die Ausstellungsräume des Käthe Kollwitz Museum Köln bleiben wegen umfangreicher Baumaßnahmen vorübergehend geschlossen.

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